Seniorhund: Was brauchen ältere Hunde? 

Der Alltag mit unserem jahrelangen Begleiter ist eingespielt. Plötzlich bemerkt man kleine Veränderungen - graue Haare im Hundefell, nachlassende Fitness oder ein erhöhtes Schlafbedürfnis. Das Alter macht sich auch bei Hunden bemerkbar und aus dem ausgewachsenen Hund wird ein Seniorhund. Das Wissen über Hunde und ihren Alterungsprozess ist in den letzten Jahren stetig gewachsen. Dies ermöglicht es, auch die Bedürfnisse eines Seniorhundes zu kennen und bestmöglich decken zu können. Erfahren Sie hier mehr dazu, wie die Bedürfnisse von Seniorhunden aussehen und wie die Gesundheit im Alter bestmöglich unterstützt werden kann. 

Ab wann gilt ein Hund als Seniorhund? 

Wann genau der Alterungsprozess eines Hundes beginnt, hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie etwa von der Größe eines Hundes. Kleine oder sehr kleine Hunde altern im Durchschnitt langsamer und leben länger als größere Hunde. Demnach gelten kleine Hunde erst ab acht Jahren als Seniorhund, während bei mittelgroßen Hunden ab sieben Jahren und bei großen Hunden schon ab fünf Jahren der Alterungsprozess einsetzt. Im Allgemeinen gilt ein Hund im letzten Drittel seiner erwarteten Lebensspanne als "Senior". Eine genaue Beurteilung kann jedoch nur individuell für jeden Hund getroffen werden, da Faktoren wie Lebensstil, Fitness und chronische Erkrankungen auch den Beginn des Alterns beeinflussen können. 

Physische Zeichen des Alterns 

Abgesehen von den weißen und grauen Flecken, die sich im Fell bemerkbar machen, gibt es eine Reihe anderer körperlicher Zeichen des Alterns bei Hunden. Einige dieser Symptome umfassen:

  • Gewichtszunahme (oft aufgrund weniger Aktivität) 
  • Gewichtsverlust (oft wegen Appetitlosigkeit) 
  • Knötchen oder Klumpen unter der Haut 
  • Hörverlust (reagiert nicht so schnell auf Stimmen oder Geräusche) 
  • Sehverlust (das Zögern auf der Treppe kann durch verminderte Sehkraft oder Beweglichkeit bedingt sein) 
  • Gesundheitsprobleme wie Arthritis, Zahnerkrankungen (verlorene Zähne oder Zahnfleischentzündung), Herzerkrankungen (verminderte Bewegungstoleranz, Schwäche), verminderte Nierenfunktion (erhöhter Wasserverbrauch und Wasserlassen) oder Inkontinenz 

Was unterscheidet einen Seniorhund von einem erwachsenen Hund? 

Ein Seniorhund ist in der Regel deutlich weniger aktiv als ein erwachsener Hund. Doch wie genau sich das Alter bemerkbar macht, ist unterschiedlich. Oft unterscheidet sich ein Seniorhund von einem erwachsenen Hund durch deutlich mehr Gelassenheit, der Hund fordert weniger Beschäftigung und schläft mehr. Gleichzeitig lässt der Bewegungsdrang nach und Muskelmasse wird abgebaut. Ältere Hunde benötigen mehr Zeit, um sich auf neue Situationen einzulassen und neue Aufgaben zu verstehen. Die Konzentrationsfähigkeit nimmt ab und Nase, Augen sowie Gehör funktionieren zunehmend schlechter. Darum ist mehr Umsicht auf Spaziergängen nötig: Ein älterer Hund nimmt Umweltreize weniger gut wahr, reagiert auf Gefahren vielleicht zu spät oder wird durch einen ungestümen Junghund umgestoßen. Der Mensch muss also mehr für ihn “mitdenken” und vorausschauende Unterstützung in überfordernden Situationen bieten. 

Braucht ein Seniorhund noch Beschäftigung? 

Die Antwort auf diese Frage ist ein klares "Ja!", denn auch für Hunde gilt: wer rastet, der rostet. Hierbei gilt zu beachten, dass sich die Kriterien ändern und die Anforderungen angepasst werden sollten. Sanfte Bewegung sowie geistige Forderung halten fit und tragen zur Gesundheit bei. Die geistige Auslastung und die Mobilität des Bewegungsapparates wird in den Vordergrund gestellt. Beschäftigungen wie zum Beispiel Futter erschnüffeln, Lieblingsspielzeug suchen, Bällchen holen, Denkaufgaben meistern oder Clickertraining bringen Abwechslung in den Seniorenalltag. Auch ein Seniorhund lernt gerne neue Tricks. Das Erfolgserlebnis, wenn Aufgaben erfolgreich gemeistert werden, bringt Lebensfreude und hält geistig fit. Mit dem Menschen joggen oder im langsamen Tempo am Rad mitlaufen kann auch für den Hund im Alter eine prima Sache sein, wenn keine Gelenkbeschwerden vorhanden sind. Alternativ ist Schwimmen zur Entlastung der Gelenke empfehlenswert. Aufpassen muss man bei kühlem Wetter, da Senioren oft weniger gute Abwehrkräfte haben und sich so leicht eine Erkältung holen können. Grundsätzlich gilt: Ein Gesundheitscheck beim Tierarzt hilft, um einzuschätzen, welcher Hundesport und welche Form von Bewegung gut für den Seniorhund ist. 

Ist spezielles Futter für Seniorhunde sinnvoll? 

Ein Seniorhund benötigt eine andere Ernährung als ein Junghund. Ältere Hunde haben andere Ernährungsbedürfnisse, weil ihre Körper und Lebensstile sich ändern. Diese Tiere werden oft sesshafter, so dass sie eine Diät benötigen, die viel Protein und reduzierte Kalorien enthält, um die Muskelmasse zu erhalten ohne überschüssige Energie zu liefern. Entzündungshemmende Stoffe im Futter können dabei helfen, Beschwerden zu lindern. Grundlegende Vitamine stärken die Abwehrkräfte und helfen dabei, ein gesundes Immunsystem aufrecht zu erhalten. Da oftmals der Geschmackssinn im Alter schlechter funktioniert, kann geschmacksintensives Futter den Appetit anregen und dafür sorgen, dass ausreichende Energie aufgenommen wird. Ihr Tierarzt kann sie dabei beraten, welche Nahrung bestmöglich die Bedürfnisse Ihres Seniorhundes abdeckt. 
(© ROYAL CANIN 2021)

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